Bei der Herstellung von kompletten Zügen ist die Funktionsfähigkeit der gesamten Verdrahtung Voraussetzung für die Inbetriebnahme. Dazu muss unter der exakten Einhaltung der Prüfvorschriften die komplexe Verdrahtung einzelner Zugteile und Wagen elektrisch getestet werden.
Das jeweilige Zugsegment wird vom Prüfer identifiziert und das entsprechende Prüfprogramm in CEETIS aufgerufen. Unterstützt durch das Software-Modul Adapterkabelmanagement (inklusive Adaptionsplanung und Steckererkennung via ID-Chip) wird der einzelne Wagen mit dem W 454 HV Testsystem verbunden. Der Prüfer kann die Adaptionskabel an beliebiger Stelle mit dem Testsystem kontaktieren. Dabei wird die Adaption vom Testsystem automatisch auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft.
Die Testsequenzen laufen nach dem Start automatisch ab. Zunächst werden mit Niederspannung die Verbindungsstrukturen der Verkabelung mittels Verbindungstest und Schlusstest geprüft.
Unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften erfolgt anschließend die Hochspannungsprüfung. Mit unterschiedlich hohen Prüfspannungen werden die einzelnen Verdrahtungsgruppen gemäß der DIN EN 50343 getestet. Dabei wird überprüft, ob die geforderten Isolationswerte für die einzelnen Spannungsebenen erreicht werden.
Schließlich wird das Gesamtergebnis protokolliert. Dabei werden die einzelnen ausgeführten Testschritte und -ergebnisse erfasst und in die kundeneigene Datenbank übertragen, wo sie jederzeit abrufbar sind.
Neben der Nachvollziehbarkeit und der Rückführbarkeit der Testergebnisse sind vor allem das Adapterkabelmanagement sowie der automatische Testablauf wichtige Kriterien. Sie führen zu kurzen und planbaren Zeiten für die Inbetriebnahme, wodurch eine genauere Taktung der Produktion ermöglicht wird.